Anlässlich eines geplanten Podcasts sortiere ich wieder einmal Projektmanagement-Begriffe. Bei der Rechere zu Projektprozess und Projektmanagementprozess ist mir aufgefallen, dass diese mit DIN 69904 vor einigen Jahren eingeführte Unterscheidung in der Literatur aufgrund der Norm weit verbreitet ist, allerdings mit DIN 69901-5:2009 beerdigt wurde. Nun gibt es nur noch Projektmanagementprozesse.
Im Glossar des Projekt Magazins deutete Dr. Angermeier schon vor einiger Zeit an, dass die Unterscheidung nicht sinnvoll ist. Er begründet dies damit, dass die Projektmanagementprozesse indirekt an der Erstellung der Projektergebnisse beteiligt sind entsprechend der in DIN 69904 dafür definierten Aspekte Planung, Überwachung und Steuerung. Damit bewegen sie sich sehr nah den Projektprozesse, die direkt an der Erstellung der Projektergebnisse mitwirken und damit zu den produktorientierten Prozessen zu zählen sind. Also, Friede ihrer Asche und die deutsche Sprache ist wieder um einen Begriff ärmer.Projektmanagementprozess (Definition)
19.05.2010Definition | Prozess zur direkten oder indirekten Erzielung eines Projektergebnisses |
Englisch | project management process |
Abkürzung | PM-Prozess |
Synonyme | – |
verwandt | Projektprozess |
weiterführend | – |
Beschreibung
Prozesse sind aus Systemsicht als Abfolge von Ereignissen definiert, deren finale Abfolge während des Prozessablaufs durch Zwischenergebnisse innerhalb eines vorgegebenen Rahmens geändert werden kann. Grundsätzlich werden Prozesse über Eingangswerte, Techniken und Methoden sowie Ausgangswerte definiert.
Projektmanagementprozesse verwenden Ressourcen und Informationen um direkt oder indirekt Projektergebnisse zu erzielen. Die direkt an der Erzielung der Ergebnisse beteiligten Prozesse gehören zu den produktorientierten Prozessen und wurden früher von DIN 69904 Projektprozesse genannt.
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Projektprozess (Definition)
19.05.2010Definition | |
Englisch | project process |
Abkürzung | – |
Synonyme | – |
verwandt | Projektmanagementprozess |
weiterführend | – |
Beschreibung
entfällt
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Scope – Projekterfolgsfaktor und nicht einmal Standards sind sich einig…
06.04.2010Die Definition des Projektscopes ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Projekte. Wenn nicht von Anfang an unmissverständlich für alle Stakeholder klar ist, welche Produkte und Dienstleistungen erbracht werden sollen ist Ärger vorprogrammiert. Entweder fehlen am Ende Liefergegenstände, oder es wird Aufwand und Geld in Dinge gesteckt, die nicht oder nicht in dieser Form, gewünscht waren. Und selbst wenn von Anfang an klar ist was genau zu tun ist, ändert sich der Scope als moving target häufig während des Projekts da der Auftraggeber seine Wünsche besser versteht oder durch Teillieferungen des Projekts feststellt, dass sein Bedarf doch (etwas) anders ist.
All dies sind bekannte Dinge. Allerdings widerspricht die Ansicht der deutschen PM-Norm DIN 69901-5:2009 wieder einmal dem Rest der PM-Welt. Diesmal muss man der Norm allerdings zugute halten, dass ihre Sicht differenzierter ist gegenüber der Konkurrenz.
DIN 69901 – Praxiseinsatz der deutschen PM-Norm
18.12.2009In der Vergangenheit habe ich bereits häufiger über die Anfang des Jahres erschienene deutsche PM-Norm DIN 69901:2009 geschrieben. Auf der Suche nach der Norm im Praxiseinsatz bin ich auf einen Beitrag von Ralf Roeschlein, Berater und Mitentwickler der Norm, und Johannes Lang, Geschäftsführer der Realtech AG, gestoßen. Beide haben im Rahmen des PM Forums 2009 einen Vortrag über die Einführung von prozessorientiertem Projektmanagement bei der Realtech AG gehalten. 1994 als SAP-Beratungsunternehmen gestartet, hat sich die Realtech AG zu einem Anbieter für komplette Projektlösungen gewandelt und von 2004 bis 2006 eine strategische Umorientierungsphase durchlaufen um das Unternehmen „fit für Projekte“ zu machen. Eines der Teilprojekte während dieser Phase diente der Einführung von PM-Prozessen auf Basis der damals noch in Entwicklung befindlichen DIN 69901.
Was zeichnete nun die Einführung der Norm im Unternehmen aus?
DIN/GPM vs. PMI – eine Zusammenfassung
12.10.2009Initiiert durch die (Leise) Kritik am GPM Methodenwürfel von Dr. Stefan Hagen fand letzte Woche eine intensive Diskussion über Begriffe statt, in die sich auch Reinhard Wagner (Forschungsvorstand der GPM) einklinkte. Es wurden viele Argumente ausgetauscht und Standpunkte dargelegt, allerdings ist zumindest mir die Übersicht zwischendurch fast verlorengegangen. Deshalb hier mein persönliches Resümée zum Stand einiger in DIN 69901-5:2009 und dem PMBOK® Guide 4th edition widersprüchlich definierter Begriffe:
PMBOK® Guide | DIN 69901-5:2009 | Beispiel |
---|---|---|
Projektphase | Projektphase | Implementierung, Testen, etc. |
Prozessgruppe | Projektmanagement-phase | Initiierung, Planung, etc. |
Wissensgebiete | Prozessgruppe | Risikomanagement etc. |
Die Links in der Tabelle verweisen auf mein vergleichendes Projektmanagement-Wörterbuch unter pm-wörterbuch.de und stellen meine Auffassung in der Praxis einsetzbarer klarer Definitionen von PM-Begriffen dar.
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Wissensgebiete – PMI vs. DIN/GPM reloaded
07.10.2009In der Diskussion rund um den GPM-Methodenwürfel und seine Begriffe hatte ich Stefan vom PM Blog einen Nachschlag versprochen: Hier kommt er:
Die vor langer Zeit vom PMI im Standard PMBOK® Guide-Standard definierten Wissensgebiete entsprechen weitgehend den „Prozessgruppen“ aus DIN 69901-5:2009, wie am Montag bereits dargelegt:
PMI Wissensgebiete | DIN „Prozessgruppen“ |
---|---|
Integration Mgmt. | n.v. |
Scope Mgmt. | Änderungen / Ziele |
Time Mgmt. | Ablauf und Termine |
Cost Mgmt. | Kosten und Finanzen |
Quality Mgmt. | Qualität |
Human Resource Mgmt. | Organisation / Ressourcen |
Communication Mgmt. | Information, Kommunikation, Dokumentation |
Risk Mgmt. | Risiko |
Procurement Mgmt. | Verträge und Nachforderungen |
Nun kann man nicht sagen, dass das PMI oder DIN diesmal Recht haben bzw. die GPM als maßgeblicher Fachverband hinter der Weiterentwicklung der deutschen Projektmanagement-Norm. Wieder kam das PMI zuerst, allerdings ist seine Definition:
Prozessgruppen – PMI und DIN/GPM im Widerspruch!
05.10.2009Stefan Hagen hat sich heute mit einer leisen Kritik am Methodenwürfel der GPM geäußert. Die leise Kritik möchte ich mit einer klaren Stellungnahme zu den Begriffen ergänzen.
Während der Arbeit im DIN-Ausschuss, insbesondere dem Review der DIN 69901:2009 ist mir ein kompletter Widerspruch zwischen der Verwendung des Begriffs Prozessgruppen zwischen PMBOK® Guide 4th edition und der DIN aufgefallen. Die Prozessgruppen der DIN entsprechen inhaltlich den Wissensgebieten des PMI und die Phasen der DIN stehen den Prozessgruppen des PMI gegenüber. Eigentlich Nonsens, insbesondere da das PMI die Definition vor sehr langer Zeit in die Welt gesetzt hat und die DIN erst 2009 mit vergleichbaren Konzepten gefolgt ist. Da die DIN-Norm hauptsächlich durch die GPM vorbereitet wurde, wirkt der Widerspruch seltsam.
Hier die konkrete Übersicht:
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Draft der neuen PM-Norm ISO 21500 kommt
19.06.2009Die Entwicklung der neuen internationalen PM-Norm ISO 21500 Project Management – A Guide for project management ist während des vierten Standardisierungstreffens Anfang Juni in Tokio wieder einen Schritt weitergekommen. Bis Frühjahr 2010 wird nun eine Entwurfsversion (Commitee Draft) erstellt und mit den nationalen Normungsorganisationen (DIN in Deutschland) abgestimmt. Ein endgültiger Entwurf wird wahrscheinlich 2011 verfügbar sein und die finale Norm gegen Ende 2012. Die deutschen Normen DIN 69900:2009 Netzplantechnik und DIN 69901:2009 Projektmanagement werden damit nicht ersetzt, benötigen aber voraussichtlich Anpassungen da die ISO-Norm u.a. ein Prozessmodell enthält, welches zwar auf Basis der DIN-Norm initiiert wurde, sicherlich aber viele Unterschiede mit sich bringen wird.