Extrapolation vs. Cause & Effect: Warum die Krise in Kürze überwunden sein wird 3/3

25.02.2009

News (Icon)Im dritten Teil zum Vortrag von Eli Goldratt an der University of Indiana, geht es nun um seine Handlungsempfehlungen in der Wirtschaftskrise und damit auch in das Thema Portfoliomanagement hinein.

Der Engpass heutigen Managements
Mit einigen Beispielen lockerte er zunächst die Zuhörer auf und brachte sie zum Querdenken. Dies führte zu seiner These, dass heutzutage der wirkliche Engpass in Unternehmen die Auslastung des Managements mit Problemkommunikation ist. Dazu gehört die Kommunikation zwischen den Ebenen und die Synchronisation zwischen Funktionen. Einem CEO sagt er, dass es nicht wichtig ist, was er denkt, sondern was die Mitarbeiter denken, dass er denkt.

Strategie und Taktik
Eine seiner wichtigsten Empfehlungen ist, Unternehmensstrategie und -taktik für die Kommunikation einzusetzen. Er meint die meisten Bücher darüber gelesen zu haben und kam zu der Schlussfolgerung, dass überall beim Übergang von Strategie zu Taktik ein Wunder zu geschehen scheint. Analog der Definition von Einstein von Zeit als the thing we measure by a clock definiert er Strategie als what for? und Taktik als how?. Er empfiehlt die Verwendung seiner Cause & Effect-Trees, die öffentlich verfügbar sind. Aus meiner Sicht meint er damit seine Publikationen.

Abschluß
Zum Ende seines Vortrages beschwert er sich, dass Kinder vom Denken in Cause & Effect abgebracht werden. Extrapolationen wie das Berühren einer Herdplatte und das Lernen der zugehörigen Regel werden gefördert. Wenn Kinder aber nach dem warum und wieso fragen, wird ihnen häufig gesagt, dass sie das noch nicht verstehen könnten.
Dann philosophiert er noch über das Leben. Er fragte, ob wir ein einfaches Leben haben wollen. Auf die Antwort des Publikums hin empfahl er sich kräftig mit einem großen Hammer auf den Schädel zu schlagen, dann würde das Essen ans Bett gebracht. Seine Einsicht ist, dass wir ein bedeutsames Leben wollen und bereit sind, dafür zu arbeiten. Als Weg dahin sieht er die Kreativität und die Kommunikation nach Cause & Effect.

Angeblich soll er gegenüber der allgemeinen Meinung auch keine Leute essen, da sie nicht schmecken. Die Fragesession habe ich mir dann nicht mehr angehört.

Learnings
Eli Goldratt gehört sicher zu den prominenten Querdenkern. Dass er eine erfolgreiche langfristige Sichtweise hat, zeigt auch sein Vergütungsmodell für Consultingleistungen: Er lässt sich an erzielten Ergebnissen der Unternehmen beteiligen. Als guter Redner reißt er die Leute natürlich mit und man muss seine Aussagen noch einmal reflektieren.

Auf jeden Fall sehe ich, dass die kurzsichtige Idee des shareholder value und der Blick auf die Börsen für die langfristige Unternehmensstrategie häufig zu falschen Entscheidungen führt. Bei Analysen und Portfolioentscheidungen sollte man sich mehr von langfristigen Zielen leiten lassen und mehr Verfahren, als lediglich eine Extrapolation anwenden. Und: Querdenken lohnt sich. Wenn man nur auf die Konkurrenz schielt, wird man auch nie besser werden als diese.

In diesem Sinne: denken Sie quer und seien Sie erfolgreich.

P.S: Hat Sie Karneval weitergebracht?


Extrapolation vs. Cause & Effect: Warum die Krise in Kürze überwunden sein wird 2/3

24.02.2009

News (Icon)Nach dem gestrigen Artikel geht es nun weiter mit der Antwort von Eli Goldratt auf die Frage, wie lange der Weg aus der Weltwirtschaftskrise dauert.

Was kann jetzt erreicht werden?
Auf der einen Seite hat das bereits genannte Konkurrenzunternehmen sich ein großes Problem mit der Entlassung von 25.000 Mitarbeitern auf die Schultern geladen. In 3-4 Monaten können sie weder die erfahrenen Mitarbeiter wieder einstellen, noch können sie kurzfristig Ersatz schaffen, da neue Mitarbeiter erst wieder trainiert werden müssen. Letztlich werden die Auswirkungen die Kunden treffen und dementsprechende Probleme auslösen.
Umgekehrt ist aus Eli Goldratts Sicht 2009 das beste Jahr, um das eigene Unternehmen voranzubringen…einfach weil man gegen „blinde Kätzchen“ konkurriert. Statistisch befindet sich die Weltwirtschaft im größten Boom, den es jemals gegeben hat, nur redet niemand darüber.

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Extrapolation vs. Cause & Effect: Warum die Krise in Kürze überwunden sein wird 1/3

23.02.2009

News (Icon)Nachdem Genuss von 2 Stunden Eli Goldratt zum Thema Wirtschaftskrise kann man eigentlich wieder nur zu dem Schluss kommen, das die aktuelle Presse zum Thema Krise wenig taugt. Am 17.02.2009 hat er einen interessanten Vortrag an der University of Indiana gehalten und sich dort aus seiner Sicht des Grundproblems der aktuellen Krise angenommen.

Als Kontrapunkt zu Karneval jetzt also eine mehrteilige Zusammenfassung seiner Herleitung der aktuellen Krise und seinen Handlungsempfehlungen und damit einem Einstieg ins Portfoliomanagement.

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Ich ziehe den Hut: Projektmanagement ehrenamtlich von Schülerinnen

23.12.2008

Meinung (Icon)Es ist eine passende Geschichte zu Weihnachten: Da gestalten zwei Schülerinnen aus Ravensburg als Projekt einen Kalender mit Obdachlosen. Der Artikel im Südkurier ist zwar schon von Ende September, dafür aber mit einigen schönen Bildern aus dem Kalender illustriert.


Plädoyer für professionellen Chancenmanagement

28.10.2008

Derzeit führe ich Projektmanagement als Methodik bei einem großen internationalen Handelskonzern ein. Natürlich steht in diesem Zusammenhang auch Risikomanagement auf der Tagesordnung. Allerdings gehört zu einem modernen Risikomanagement auch Chancenmanagement. Nur scheint Letzteres lediglich ein Stiefkind zu sein, zumindest wenn man sich PMBOK, ICB, NCB, DIN etc. ansieht.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftskrise stellt sich verstärkt die Frage, welchen neuen Mehrwert Projektmanagement bieten kann. Chancenmanagement ist aus meiner Sicht hier ein Kandidat mit hohem Potential.

Deshalb folgt hier mein Plädoyer für ein professionelles Chancenmanagement mit konkreten Tipps, flankiert von einem Diskussions-Thread bei XING zur Weiterentwicklung des Themas.
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Risk attitude

13.10.2008

PraxisHeute kam wieder ein Risk Doctor Network Briefing in meiner Mailbox an. David Hillson, alias Risk Doctor, ein bekannter amerikanischer Risikospezialist, beschreibt darin wesentliche Konzepte der Übernahme von Risiken.

Zusammengefasst ergeben sich Kernaussagen, die jeder von uns im Hinterkopf haben sollte:
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