Ja die lieben PDUs…man braucht die Professional Development Units um seine PMI-Zertifizierungen zu erhalten, aber das System ist PMI-mäßig-kompliziert und produziert mehr Flüche als Vergnügen. Jetzt scheint das PMI® lt. Mosaicproject’s Blog zum 01.03.2011 alles zu vereinfachen. Ein entsprechendes PDF kann man direkt vom PMI herunterladen, allerdings liefert die Webseite des PMI keine weiteren Informationen. Nach einem Leak sieht es aber auch nicht aus, da das PDF ja „frei verfügbar“ ist (auch wenn des PMI sinnloserweise versucht Deeplinken zu verbieten). Falls jemand die offizielle Ankündigung gesehen hat, bitte als Kommentar posten.
Wie bisher gibt es eine PDU pro Stunde, wobei die neuen 6 PDU-Kategorien in zwei Bereiche fallen:
18:30 – Abendveranstaltung
Die letzten beiden Vorträge auf meiner Liste habe ich mir geschenkt und dafür sehr erfolgreich genetworked, mal schauen was die Ergebnisse am Ende sein werden. Das Essen ist sehr gut, der Jonglierer eher Animateur und nicht wirklich berauschend und gerade laufen die diversen Preisverleihungen. Insgesamt habe ich im Gegensatz zum PM Forum beim Summit sehr gut Praxisvorträge erwischt, anderen ist es genau umgekehrt ergangen. Insofern hat es sich gelohnt und ich komme gerne wieder.
14:45 – Meilensteine loswerden – Henker, Coldewey
Mal eine ganz neue Einleitung: 2 Referenten mit „Was haben wir erreicht?“ auf dem Shirt stehen mit dem Rücken zum Publikum und lassen Slides still durchlaufen mit dem, was erreicht wurde.
Genauso amüsant geht’s weiter mit einer Beschreibung all der Fehler, die man so macht wenn man Scrum ohne externe Unterstützung einführt.
Auch hier wurden Wände herausgerissen um den Teams die Kommunikation zu ermöglichen.
Lt. Coldewey ist ein Burndown-Chart unabdingbar für Scrum, aber nicht jeder ist der Meinung.
Mit Scrum wurde die Überstundenlast von 80% auf ca. 5% reduziert.
Hotlineanfragen werden inzwischen mit Kanban abgearbeitet, sehr sinnvoll.
Alle drei Monate gibt es eine „große Retrospektive“ mit Dauer von 2 Tagen. Inzwischen ist dies das wichtigste Meeting überhaupt und wird über Open Space durchgeführt.
Die Kundenzufriedenheit ist mit der Einführung von Scrum erheblich gestiegen.
14:00 – Scrum und Prozessnormen – P. Diefenbach
…fängt mit der notwendigen staubtrockenen Einführung an…
…und jetzt das Agile Manifest und eine Einfolieneinführung Scrum
iSO 9001: So definiert man einen Prozess, was die Prozesse machen ist weniger wichtig. Da man den Entwicklungsprozess nicht unbedingt standardisieren muss, gibt es erstmal keine Probleme, ansonsten ist ein Prozesshandbuch fällig.
CMMI: Hier ist ebenfalls ein Prozesshandbuch fällig und ein Projektmanagementhandbuch zu Beginn eines Projekts. Mehr dazu hat Ken Schwaber im Appendix einer seiner Bücher geschrieben.
GAMP – Good Automated Manufacturing Practice, ein Standard, den sich die Pharmaunternehmen selbst gegeben haben. Hier wird viel gefordert, insbesondere eine Betrachtung des gesamten Produktlebenszyklus. Am Ende braucht man Dokumentation zu Produktrisiken, Traceability, Architektur, Benutzung und Abnahmetests. Ggf. verlagert man Aufwände wie die Vollständigkeit der Übersetzung nach hinten sofern sich darin keine Risiken verbergen.
MPG – Medizinproduktegesetz: Über GAMP hinaus benötigt man eine Gebrauchstauglichkeitsakte und ein 4-Augen-Prinzip beim Testen.
Wichtig: Auch wenn hier mehr Dokumentation benötigt wird, sollte diese immer dem Produkt oder dem Team nutzen.
12:15 – Scrum bei der Fiducia – Oliver Fischer
Fiducia ist der IT-Dienstleister im Bankenbereich, der Vortrag widmet sich dem JBF (Java Banking Framework, 6.000 Klassen, 800.000 lines of code)
Viele unklare Anforderungen, intransparenter Projektstatus, lange Reaktionszeiten, viele ungeplante Tätigkeiten und Wissensinseln haben zu einer agilen Vorgehensweise geführt.
Ziele waren Know-How-Aufbau in den Teams, kürzere Reaktionszeiten, wenig Aufwänder für Bewertungen, mehr Transparenz, mehr Kommunikation und einfachere Priorisierung von Anforderungen.
Genutzt wird heute Scrum mit Ergänzungen des Eclipse ways
Nach der Hälfte eines 4-Wochen-Sprints plant man bereits für den nächsten Sprint
Am Ende jeden Sprints gibt es ein Sprint-Endgame, in dem vier Tage lang der Code stabilisiert und manuell getestet wird sowie Review und Retrospektive stattfinden.
Nach jedem Sprint wird das Ergebnis den anderen Entwicklern bereitgestellt, Releases gibt es dann halbjährlich weil nicht alle agil arbeiten
Die Ziele der Scrum-Einführung wurden aus Sicht der Fiducia erreicht. Darüber hinaus wurde die Anzahl der gleichzeitigen offenen Tickets erheblich reduziert ohne zusätzliche Manpower.
Die Zufriedenheit der Mitarbeiter konnte deutlich gesteigert werden.
Offene Punkte bleiben: Einzelkämpfer werden nicht von heute auf morgen Teamplayer, Hierarchien lösen sich in Entwicklungsteams nur schwer auf, Selbstorganisation muss gelernt werden, transparent will nicht jeder sein, die internen Kunden sind noch nicht agil, gute Product Owner wachsen nicht auf Bäumen, technische Exzellenz kommt nicht von allein – auch nicht mit agilen Methoden
Am Montag findet das PM Summit des PMI München Chapters statt und seit gestern Abend stehen die Präsentationen im Conf-Tool zur Verfügung.
Von der Usability her ist das Tool zwar nicht mehr zeitgemäß, aber es erfüllt seinen Zweck und ich bin froh, dass ich mich am Wochenende in Ruhe vorbereiten kann. Vielleicht gibt es die Vorträge beim nächsten Mal auch noch etwas früher.
Wenn Sie auf dem Summit sind freue ich mich auf ein Gespräch, wie immer erkennen Sie mich am etwas schrägen Hut oder sehen mich bei intensivem Bloggen und Twittern.
Es gibt wieder eine neue iPhone-App mit PMP®-Prüfungsfragen. Diesmal sind die Fragen allerdings aus einer besonders guten Quelle, nämlich von Oliver Lehmann. Ansonsten sieht das Ganze gut durchdacht aus, wurde von XZAMS implementiert und ist im App-Store für € 7,99 verfügbar. Eine kostenlose App mit 30 Testfragen gibt es zum Schnuppern:
Das PM Forum ist vorbei und nun schwingt sich das PMI München Chapter zur größten PMI-Veranstaltung in Deutschland in diesem Jahr auf. In dieser Sonderausgabe des PM Podcast erzählt Thomas Zimmermann, Program Chair des Summits, was die Veranstaltung ausmacht. Im Gegensatz zu vielen anderen Veranstaltungen kann man sich zum Beispiel die Beiträge vorher bereits herunterladen.
Im zweiten Teil der Episode interviewen wir gemeinsam Peter Taylor, den Lazy Project Manager und Keynotespeaker des Summits im Rahmen der ersten Skypekonferenz mit drei Personen quer über die Windows-/Mac-Systemgrenze hinweg. Dazu machten wir uns die neue Instant Software-Technologie zunutze, Sie müssen leider noch warten bis Skype die nächste Version programmiert.
Da der mehrWERT zählt, gibt es am Ende der Episode die 20% der 20% der 20% der wichtigsten Inhalte von Peter Taylors Buch Lazy Project Manager. Wer als Kommentar zu diesem Posting bis zum Freitag 05.11.2010 um 20:00 Interesse anmeldet, kann eines von drei kostenlosen Exemplaren von Peters Buch gewinnen.
Damit genug des Mehrwerts in Textform und viel Spaß mit dem Interview:
Ich habe mich der Weiterentwicklung des Projekt-managements und agilen Vorgehens-weisen (Scrum u.a.) verschrieben. Hier biete ich Ihnen spannendes Wissen und Neuigkeiten, im real life Beratung und die Inspiration zu und Begleitung bei Changes.
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