10 Schritte zur Entwirrung gefährdeter Projekte

Am Wochenende hat Glen Alleman in seinem Blog eine Checkliste mit den ersten Schritten zur Rettung gefährdeter Projekte veröffentlicht. Dabei stützt er sich auf das Buch Catastrophe Disentanglement von E. M. Bennatan:

  1. Stop
    Alle Projektaktivitäten anhalten und ein Team zur Entwirrung des Projekts zuammenstellen
  2. Verantwortlichen benennen
    Auswahl eines externen Profis für die Leitung des Entwirrungsprozesses
  3. Status bewerten
    Bewertung des wahren Status des Projekts
  4. Team bewerten
    Identifikation der Probleme im Team, die zur Gefährdung des Projekts beigetragen haben könnten
  5. Minimalziele definieren
    Reduzierung ders Projectscopes auf den kleinsten Umfang, der nur die wesentlichen Projektziele abdeckt

  6. Machbarkeit prüfen
    Prüfung ob die Minimalziele erreichbar sind und ob dies mit akzeptabler Wahrscheinlichkeit möglich ist
  7. Team neu formieren
    Neuaufbau eines kompetenten Projektteams basierend auf den neuen Projektzielen, um das Projekt fortzuführen
  8. Risiken analysieren
    Identifikation der Projektrisiken unter Berücksichtigung der neuen Situation sowie Vorbereitung von Notfallplänen
  9. Plan überarbeiten
    Erstellung eines neuen Projektplans mit angemessener Zeitplanung basierend auf professionellen Aufwandsschätzungen
  10. Frühwarnsystem installieren
    Etablierung eines Frühwarnsystems welches sicherstellt, dass das Projekt nicht wieder auf eine Katastrophe zusteuert

Der Begriff Entwirrung ist hier aus meiner Sicht passend gewählt, denn gute Projektmanagementpraktiken verfallen zunehmend, je weiter sich das Projekt dem Zustand der Katastrophe nähert, meist vor dem Hintergrund hohen Zeitdrucks. Nach dem Stopp des Projekts hat man die Möglichkeit in Ruhe die losen Enden zu systematisieren und die Gesamtsituation zu bewerten.

4 Responses to 10 Schritte zur Entwirrung gefährdeter Projekte

  1. Hallo Andreas,
    ich bin über GULP auf Deinen Artikel gestoßen, der meine Neugier geweckt hat. Solch einen treffend und knapp formulierten Maßnahmenkatalog kann frau immer gebrauchen, um ein aus dem Ruder gelaufenens Projekt mit einem gewissen Abstand neu zu bewerten und die passenden Maßnahmen einzuleiten.
    —Danke und liebe Grüße —
    Doro

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  3. Moin Andreas,

    vielen Dank für den interessanten Beitrag. Die Vorgehensweise halte ich grundsätzlich für richtig, nur scheitert es leider meist schon am ersten Punkt „STOP“.

    Ich sollte kürzlich einem verworrenen Projekt, das agil gestartet ist und dann wieder in einen Wasserfall mit Micromanagement abgedriftet ist, wieder zurück in die agile Spur helfen. Mein erster Gedanke war auch „STOP“. Damit konnte mein Auftraggeber allerdings überhaupt nicht leben, weil es Verträge mit einem externen Kunden gab, die jegliche Verzögerung unmöglich machten. Durch sukzessives Verstellen kleiner Schräubchen haben wir dann einen Weg gefunden, aber ich denke, dass wir mit der von Dir beschriebenen Methode noch besser gefahren wären. Bildlich gesprochen haben wir auf dem alten Kaugummi weitergekaut, bis er wieder weich wurde, anstelle einen frischen zu nehmen, der nur am Anfang hart ist und dann schnell seinen Geschmack entfaltet 🙂

    Beste Grüße,
    Sven